Dieses überaus seltene Rad stammt aus der geschichtsträchtigen Stadt Prostejov (übersetzt: Prosnitz), im ehemaligen Landesteil von Mähren, des jetzigen Tschechien. Gefertigt wurde es in Anlehnung an vergangene Zeiten als dieses Gebiet noch zur K.u.K. Doppelmonarchie (Österreich-Ungarn) gehörte.
Zur dieser Zeit waren im dortigen Renaissanceschloss Prosnitz zahlreiche militärische K.u.K. Regimenter wie Kavallerie-, Dragoner-, und Husarenverbände stationiert. Die Bewaffnung für diese Regimenter als auch für alle anderen Landstreitkräfte, erfolgte von der Österreichischen Waffenfabriksgesellschaft in Steyr, welche damals zu den größten Waffenproduzenten in Europa zählte.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreich-Ungarn
Details zum Kolo Zbrojovky
Stahlrohrrahmen tiefschwarz emailliert mit teilweise goldener Linierung. Außenlötung mit Muffen. Rohrdurchmesser: 3cm. "Volle" Steuerkopfmuffen. Steuerkopfschild "Schmied" mit der Aufschrift "Kolo Zbrojovky", übersetzt "Rad der Waffenfabrik". Geätzte Aufschrift: "Zbrojovka", übersetzt "Waffenfabrik". Gabel mit der Prägung "27". Original Schutzbleche von Steyr. Kette in der Dimension: 1/2 x 3/16 Zoll. Kurbelprägung "27". Kettenblatt "Steyr". Steyr-Lenker in der Rohrstärke von 24mm mit Holzgriffen und Griffringen. Glocke. Sattel mit Druckfedern.
Daten:
Hersteller: Steyr Werke AG
Modell: Kolo Zbrojovky, Typ 31
Gabelscheide: "27"
Kurbelprägung: "27"
Sattel: MJ-Quality
Beleuchtung: Karbidlampe von den Gebrüdern Häckel
Familiengeschichte zum Fahrrad
Dieses Rad wurde früher gerne von der Großmutter (Bild) der Familie aus der damaligen Tschechoslowakei verwendet. Laut Erzählung der Familie wurde die Rahmennummer durch den Großvater bewusst versucht zu entfernen. Bei genauerer Betrachtung kann man jedoch die alte Rahmennummer noch ganz gut erkennen. Der Grund für die versuchte Abschleifung war, eine mögliche Registrierung des Rades für militärische Zwecke, durch die Wehrmacht, zu entgehen. Laut weiterer Erzählung der Familie waren damals viele zivile Fahrräder für den Krieg in Verwendung. Einen versuchten Diebstahl vom Fahrrad kann man somit ausschließen von dem ich anfangs ausging.
Am beigefügten Foto kann man gut das markante Steuerkopfzeichen "Schmied" und die vollen Steuerkopfmuffen erkennen.
Ich möchte mich hier nochmals recht herzlich bei der Familie aus Tschechien bedanken, die mir nachträglich diese Informationen und das Foto zukommen ließ.
Fundzustand