Herren Waffenrad / 1926/27

Beschreibung zum Rad: 3cm dicker Stahlrohrrahmen stellenweise tiefschwarz emailliert mit einer Höhe von 610mm. Außenlötung mit Muffen. "Volle" Steuerkopfmuffen. Steuerkopfschild aus Messing mit der Schießscheibe "Steyr". Geätzte Aufschrift: "Zbrojovka", übersetzt "Waffenfabrik". Gabel mit der Prägung "27". Kette: 1/2 x 3/16 Zoll. F & S Torpedo-Freilaufnabe Zürich-Berlin "26". Kurbelprägung vermutlich "26". Kettenblatt "Steyr".  Schwarze Stahlrillenfelgen mit grünen Mittelstrichresten in 28x1/2 Zoll. Lenker mit 24mm-Rohrstärke mit Holzgriffen und Griffringen. Glocke.  Bandfeststeller. Schutzbleche aus den 1920er Jahren. Sattel mit Druckfedern.

 

An diesem Rad ist sicherlich nicht mehr alles Original und es fehlen dazu noch einige Teile, dennoch wenn man bedenkt welchen Weg es hinter sich haben muss, kehrt es nach langer Reise wieder nach Österreich zurück, woher es auch ursprünglich stammt.

 

Herkunft: Dieses Rad war lange Zeit vergessen in einem dunklen Kellergewölbe der Stadt Vyskov in Tschechien (deutsch: Wischau).

 

 

 

Daten:
Hersteller: Steyr Werke AG
Modell: Herren - Waffenrad, Typ 31
Nabe: F & S Torpedo "Zürich-Berlin "26"
Gabelscheide: "27"

Kurbelprägung: vermutlich "26"

Sattel: MJ Quality

Beleuchtung: Kerzenlampe, Hersteller unbekannt.

 

 

 

Interessantes noch zur Stadt bzw. Region rund um Vyskov: In Vyskov befindet sich wie manche kaum vermuten, der wahrscheinlich größte Flugzeugfriedhof in ganz Mitteleuropa. Dieses Museum für Luftfahrt und Bodenausrüstung beherbergt auf Ihrer letzte Ruhestätte, alte russische Kampfflugzeuge wie die legändere MIG, SU (Suchoi), Bomber, Hubschrauber, Panzer, Mörser, Kanonen, sowie zahlreiche Militärgegenstände. Auf diesem historischen Gelände der tschechischen Armee kann man Artefakte des Eisernen Vorhangs  und viele andere interessante Stücke hautnah noch miterleben. Erwähnenswert sind auch die vielen Trümmerteile von Kampflugzeugen aus dem 2. Weltkrieg, die bei der Schlacht im Jahr 1944 zwischen den Alliierten und der deutschen Wehrmacht, in der Region um Vyskov stattfand.  Für Fans alter Militara sicherlich ein Geheimtipp und eine Reise wert.

 

Link zur Webseite: 

Foto: Nadace LHS VYSKOV, http://lhs-vyskov.cz/

Aufarbeitung

Um an solch ein Projekt heranzugehen braucht man vor allem Geduld. Ich schreibe deshalb von Geduld, da das Rad wie auf den Fotos ersichtlich im schlechten Zustand war. Um hier die seit vermutlich Jahrzehnten festsitzenden Schrauben zu lösen, brauchte es gut 2 Dosen WD-40 Multifunktionsöl und gute 2 Monate an Zeit um überhaupt mit der Aufarbeitung beginnen zu können. Die Bearbeitung der Roststellen war stellenweise eine Herausforderung an sich, da kaum ein Originallack am Rad noch vorhanden war. Hier kann man sprichwörtlich von sehr viel "Patina" sprechen. Die Holzgriffe wurden trotz Beschädigung des rechten Griffes so belassen wie sie sind und mit Leim und Holzstücken wieder aufbereitet.

 

Eines kann man aber sagen:  Dieses Rad hat auf jeden Fall Charakter und einen eigenen Charme!

Übernahmezustand

Fundzustand