Mobilität in der Monarchie Österreich-Ungarn

Wir schreiben eine Zeit in der das alte Österreich noch eine stolze Monarchie war. Ein Vielvölkerstaat mit verschiedensten Nationalitäten und gesprochenen Sprachen.

 

Die Anfangsjahre um 1900 bis hin zum Ende der Monarchie, eine Blütezeit an Design und Verarbeitung der damaligen Hersteller, welche man schon als Fahrradkunst bezeichnen konnte. Das Fahrrad ein Statussymbol vieler Menschen von damals. Wer eines hatte war mobil und natürlich in gewisser Weise auch unabhängig. Auf Grund von zahlreichen Vertriebstellen in den ehemaligen Kronländern wurden Fahrräder in der ganzen Monarchie und weit über die Grenzen hinaus angeboten. Zahlreiche Verzierungen am Steuerkopf oder Ätzungen am Rahmen, sowie den herrlich anzusehenden Kettenblättern, ließen die Herzen eines jeden Fahrradliebhabers höher schlagen. Ein schönes Vollscheibenrad konnte sich damals nicht jeder leisten und war daher auch nur für die mittlere bis hin zur wohlhabenden Bevölkerungsschicht erschwinglich.

 

Die Österreichisch-Ungarische Monarchie war um 1910 eines der größten Reiche in ganz Europa.

 

Die 1910er Jahre, ein geschichtsträchtiges Jahrzehnt, welches vom 1. Weltkrieg (1914-1918) bis hin zur Ausrufung der 1. Republik in Österreich im Jahr 1918 geprägt war. Man konnte sich während der Kriegszeit kaum etwas leisten, da die Wirtschaft einbrach und die Preise für Lebensmittel und den Lebensunterhalt förmlich explodierten.  All diese Faktoren drosselten natürlich die Fahrradproduktion in der Monarchie, weshalb kaum Fahrräder aus diesem Zeitraum erhalten geblieben sind. Die Jahre nach Ende des 1. Weltkriegs waren geprägt von stockendender Wirtschaft, Kriegsfolgen, und hoher Inflation. Erst ab dem Jahr 1920 gab es wieder eine Verfassung in Österreich.  

 

 

Diese besonderen Stücke an Fahrradgeschichte von damals sind Zeitzeugen einer längst vergangen Lebensweise und Ära.

 

  

Offizielles Kriegsbilderalbum 1914-1915

 

Dieses zeitgeschichtliche originale Dokument zeigt im welchen Umbruch die damalige alte Ordnung stand und Europa für immer veränderte. Dieses Bilderbuchalbum mit Aufnahmen der Jahre 1914 bis 1915, herausgegeben vom Kriegshilfsbüro des K. u. K. Ministeriums des Inneren, zeigt unter anderem einen Frontsoldat im Felde mit seinem Militärklapprad. Bei diesem Rad könnte es sich um ein Styria Militär-Rad oder auch um ein Steyr Waffenrad M10 handeln, welche beide mit Klapprahmen damals zur Produktion im Auftrag gegeben wurden. Ein Styria Militär-Rad  ist im technischen Museum in Wien ausgestellt und dürfte vermutlich auch das einzig erhaltene Exemplar sein. Ebenso muss man beim Steyr Waffenrad M10 von einer sehr geringen, einstelligen Stückzahl ausgehen, welche diese schweren Zeiten überstanden.